Wohl selten hat in Oersdorf ein Bebauungsplan zu solch intensiven und auch kontroversen Diskussionen geführt. Der Plan mit der Nummer 15 befasst sich mit dem Gelände Am Sandberg / Moorweg. 2013 kaufte ein Investor diese Fläche, knapp 7000 Quadratmeter. Um bauen zu können, bat der neue Besitzer die Gemeinde um Planung und Aufstellung eines B-Planes. In diesem Zusammenhang wollte die Gemeinde gleichzeitig die baurechtliche Situation der Grundstücke zwischen Moorweg und Wiesengrund regeln. Seither hat es mehrere Sitzungen des Bauausschusses gegeben, in denen großer Frage- und Redebedarf der Bürger deutlich wurde.
Nach der Eröffnung des Planungsverfahrens im Juli 2014 wurde jetzt ein mehrfach überarbeiteter Vorentwurf veröffentlicht. Nun haben die Bürger aber auch die Träger öffentlicher Belange das Recht aber auch die Pflicht, sich zu beteiligen.
Dieses Gelände am Moorweg wird in sieben Einzelgrundstücke aufgeteilt
Und das sind die wichtigsten Inhalte des Vorentwurfs:
- Das Neubaugebiet ist als allgemeines Wohngebiet ausgewiesen und wird voraussichtlich in 7 Grundstücke aufgeteilt
- Für die neuen Gebäude ermöglicht der Bauausschuss große Gestaltungsfreiheit. Lediglich Trauf- und Firsthöhen engen die vielfältigen Möglichkeiten ein.
- Die Mindestgrundstücksgröße wurde wie gewohnt auf 600 Quadratmeter festgelegt.
- Die Grundstücke können mit einem eingeschossigen Wohnhaus mit höchstens zwei Wohneinheiten bebaut werden. Alternativ erlaubt sein sollen auch Doppelhäuser mit dann je einer Wohneinheit pro Doppelhaushälfte.
- Die Bebauung in zweiter Baureihe – die sogenannte Hinterbebauung – wurde nicht ermöglicht. Diese sogenannte Hinterbebauung hatten die Gemeindevertreter schon 2003 ausgeschlossen. Begründung: die noch immer dörfliche Struktur soll nicht der extrem verdichteten Bebauung geopfert werden.
- Die bestehenden Knicks des Neubaugebiets sollen möglichst vollständig erhalten bleiben. Hier macht der Bauausschuss seinen Wunsch nach Erhalt eines „grünen“ Dorfbildes deutlich. Deshalb sieht die Planung dann auch nur zwei Zufahrten als Gemeinschaftsflächen vor, die ein sicheres Ausfahren auf den Moorweg ermöglichen sollen. Sie ersetzen die heutigen Ackerauffahrten. Somit ist es möglich, die Knicks nahezu vollständig zu erhalten.
Vor allem gegen diese Absichten haben viele Bürger bei der„Sitzung zur Beteiligung der Öffentlichkeit“ Bedenken geäußert.
Und das meint die Oersdorfer Wählervereinigung zum B-Plan Moorweg:
Wir unterstützen den jetzt vorliegenden Entwurf des B-Plans. Den neuen Grundstücksbesitzern werden große Gestaltungsfreiheiten gewährt bei gleichzeitigem Erhalt eines grünen Dorfbildes.
Auch wenn die Hinterbebauung ausgeschlossen ist, sind die Grundstücke – auch im Altbestand – unserer Meinung nach so großzügig gehalten, dass der Anbau einer zweiten Wohneinheit fast überall möglich bleibt.
Am 30. Juli findet die nächste Bauausschusssitzung statt.