Die puren Zahlen sind ja nun bekannt, ein paar erklärende und kommentierende Sätze hat die Oersdorfer Gemeinderatswahl aber noch verdient.
Der Landestrend weg von den „großen“ Parteien hin zu Wählergemeinschaften ist in Oersdorf noch deutlicher zu beobachten. Die zwölf Kandidaten von AWOe und OeWV sind auch die zwölf mit den meisten Stimmen, alle direkt gewählten Gemeindevertreter kommen demnach aus ihren Reihen. CDU und SPD sind mit nur noch einem Sitz vertreten und besitzen alleine keinen Fraktionsstatus mehr – was bedeutet, dass ihnen z.B. keine regulären Ausschusssitze mehr zustehen. Die CDU musste herbe Verluste von über der Hälfte ihrer Stimmen hinnehmen. Die AWOe konnte ihren Stimmenanteil behaupten, die OeWV gewann über 230 Stimmen hinzu und liegt beinahe gleichauf.
Am interessantesten dürfte wohl für die meisten die Frage sein, wer denn nun Bürgermeister wird: Die AWOe hat in der neuen Gemeindevertretung fünf von elf Sitzen erhalten. Wilfried Mündlein, der auch der einzelne Kandidat mit den meisten Stimmen ist (234), wird als Bürgermeister kandidieren, braucht aber mindestens eine weitere Stimme, um gewählt zu werden. Dass er diese von Carsten Völker (CDU) und/oder Jürgen Schacht (SPD) bekommen wird, ist sehr wahrscheinlich – beide ließen in der letzten Woche gegenüber der Segeberger Zeitung entsprechendes durchklingen. Darum wird die OeWV hier auch keinen eigenen Kandidaten aufstellen. Wohl aber werden wir das uns zustehende Vorschlagsrecht für den ersten Stellvertreter nutzen, hier wird sich unsere Listenkandidatin Nr.1, Sieglinde Huszak (194 Wählerstimmen) zur Wahl stellen.
Desweiteren sind die gemeindlichen Ausschüsse zu besetzen. Hier stehen uns in jedem Ausschuss von fünf Mitgliedern zwei zu (bisher war es nur einer), davon kann zumindest einer ein sogenannter „wählbarer Bürger“ sein, der nicht der Gemeindevertretung angehören muss. Wenn es bei den vier Ausschüssen bleibt (dazu demnächst mehr), hat die OeWV nun für zwei Vorsitzende (bisher einen) das Vorschlagsrecht. Wer genau in welchen Ausschuss rückt und dort den Vorsitz übernimmt, werden wir im Vorwege der konstituierenden Sitzung einvernehmlich zu klären versuchen – zum einen, um die Wahl nicht unnötig kompliziert zu machen, zum anderen, um sicherzustellen, dass möglichst geeignete Personen für die einzelnen Aufgaben gefunden werden.
Wenn Sie sich also ein erstes Bild von der neuen Gemeindevertretung machen wollen, schreiben Sie sich den 25. Juni schon einmal in den Terminkalender. Rechtzeitig vorher gibt es hier bei der OeWV aber noch alles Wichtige dazu zu lesen.