Am vergangenen Mittwoch stellte Herr Wiese in der Bauausschussitzung das vom Ingenieurbüro Udo Wiese erstellte Sanierungskonzept für die gemeindlichen Abwasserkanäle vor. Danach sind etwa 910.000 € notwendig, um das gesamte Kanalnetz instandzusetzen.
Etwa 85 % davon (790.000 €) entfallen auf die Regenwasserleitungen, nur 15 % (120.000 €) auf die Schmutzwasserleitungen. Das Ing-Büro hatte das Konzept im Auftrag der Gemeinde auf Grundlage der Anfang letzten Jahres durchgeführten Kamerafahrten durch die Kanäle erstellt. Dabei wurden alle sogenannten Haltungen (Abschnitte zwischen zwei Schächten) gemäß den bei den Kamerafahrten festgestellten Schäden in die Zustandsklassen 0 (sehr starker Schaden, sofortiger Sanierungsbedarf) bis 4 (keine Mängel) eingeteilt. Die Klassen 0 bis 2 sind durch das Sanierungskonzept abgedeckt und in der Kostenschätzung enthalten.
Gemäß Abstimmung der Amtsverwaltung mit der Wasserbehörde des Kreises wäre es zulässig, diese Maßnahmen innerhalb der nächsten 10 bis 20 Jahre abzuarbeiten; allerdings entfallen etwa zwei Drittel der Gesamtkosten auf die Schadensklasse 0 und sind dementsprechend kurzfristig zu erledigen.
Für die Sanierung ist es übrigens kaum noch nötig, Straßen aufzugraben und Rohre auszutauschen – was extrem aufwändig und teuer wäre. Stattdessen kommt in den meisten Fällen das sogenannte “Schlauchlining” zum Einsatz. Dabei werden Kunststoffschläuche in die schadhaften Rohre eingezogen. Die Schläuche sind mit einem Kunstharz getränkt, das anschließen aushärtet. Damit sollen Nutzungsdauern von etwas 50 Jahren erreicht werden.