Der Bebauungsplan ("B-Plan") Nr. 16 "Wohldweg Nord" hat mit der gestrigen Sitzung des Bauausschusses die Satzungsreife erreicht. D.h., das eigentliche Aufstellungsverfahren ist nun beendet, der Ausschuss hat den letzten Entwurf gebilligt und der Gemeindevertretung empfohlen, ihn als Satzung aufzustellen, womit er dann Gültigkeit erlangt. (Näheres zum Verfahren der Aufstellung eines B-Planes bei wikipedia)
Ein Einwand des Umweltamtes Itzehoe im Rahmen der Behördenbeteiligung erforderte dabei noch eine ausführlichere Diskussion: Eine auf privatem Besitz gelegene Obstwiese sollte laut ursprünglichem Planentwurf zu Bauland erklärt werden. Das Umweltamt argumentierte hierzu: "Der Überbauung der Streuobstwiese kann nicht zugestimmt werden. Die Verluste an Artenreichtum werden im Bericht dargestellt." Eine Mehrheit des Bauausschusses sah dahingegen in der Wiese keine schützenswerte Fläche, zumal sie auch bisher ein bebaubares Grundstück darstellte.
Unser Ausschussmitglied Andreas Spehr stimmte dabei für einen Kompromissvorschlag, nach dem der bebaubare Bereich auf dieser Fläche zugunsten der Obstwiese reduziert worden wäre, konnte sich damit aber nicht gegen die Vertreter von AWOe und CDU durchsetzen.
Für letztgenannte sitzt übrigens Sven Heller im Bauausschuss, dessen Abstimmungsverhalten auf mich seltsam inkonsequent wirkt: In einem CDU-Rundschreiben Anfang 2005 verfasste Herr Heller persönlich einen Artikel, in dem er die generelle Zulassung von Hinterbebauung auf Grundstücken in Oersdorf forderte. Noch hervorgehoben darin die Aussage "Die CDU Oersdorf wird […] keinem B-Plan zustimmen, der ein Verbot der Hinterlandbebauung vorsieht […]."
Gestern jedoch konnte er ohne jegliche Bedenken für einen solchen B-Plan stimmen. Inkonsequenz? Gedankenlosigkeit? Oder einfach das alte CDU-Motto "Was schert mich mein Geschwätz von gestern"?