Die Wahl von Jutta Hartwieg zur Landrätin des Kreises Segeberg dürfte vorerst die letzte direkte durch die Wähler in dieses Amt gewesen sein: Die große Koalition in Kiel hat sich zehn Jahre nach Einführung der Direktwahl auf eine Rückkehr zum alten Modus verständigt; in Zukunft wird dies wieder der Kreistag übernehmen.
Als Hauptargument nennt SPD-Fraktionsvorsitzender Stegner die allgemein sehr geringe Wahlbeteiligung bei Landratswahlen, sein CDU-Kollege Wadephul ergänzt, der Charakter des Amtes (Landräte sind Chefs der Verwaltung, mithin handelt es sich nicht um ein politisches Amt) sei den Wählern schwer zu vermitteln. Konsequenterweise müsste man dann eigentlich auch die Direktwahl der hauptamtlichen Bürgermeister wieder rückgängig machen (das sieht übrigens auch der SSW so, eine Gegenposition nimmt die FDP ein) – aber das ist kein Oersdorfer Problem: Ehrenamtliche Bürgermeister der kleinen Landgemeinden werden sowieso von der Gemeindevertretung aus ihrer Mitte gewählt – und bekleiden gewissermaßen ein Doppelamt als Chef der Verwaltung und Vorsitzender der gewählten Vertretung.
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